Herbarium

Herbarium

— (Deutsche Übersetzung weiter unten) —

In the ancient traditions of creating herbariums, plants were seen as organisms that can gift humans with knowledge, power to aid our perception and spiritual development, to heal us, nurture us, but also to harm or poison us.

Today, when a crises of vast scope is threatening the integrity of our social and ecological existence, there is a dire need to recognize the marginalized knowledge and remember our ancient spiritual relationship with plants, the sustainers of the conditions of life. To learn from them, heal through them and get inspired to act in the face of challenges.

Herbarium is a sensual experience, a performative space designed to explore the senses of smell, hearing and touch. It is a journey inward, into the heart of an ancient forest, where we can lose the anthropocentric perspective and discover the elusive life of flora, its precariousness, violability and its astonishing tenacity and capacity of survival. And most of all, to discover own own, non-normative, botanical pleasure.

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Deutsche Version:
Seit Jahrhunderten werden Pflanzen durch Pressen und Trocknen haltbar gemacht. Das Anlegen eines Herbariums ist eine alte Tradition. Dabei werden Pflanzen als Organismen betrachtet, von denen wir Menschen lernen können, sie können unsere Wahrnehmung und geistige Entwicklung fördern, uns heilen, uns nähren, aber auch schaden oder vergiften.

Heute, wo eine Krise ungeheuren Ausmaßes die Integrität unserer sozialen und ökologischen Existenz bedroht, ist es dringend notwendig, dieses marginalisierte Wissen anzuerkennen. Wir dürfen uns wieder an unsere uralte, spirituelle Beziehung zu den Pflanzen erinnern. Denn sie sind die Grundlage unseres Lebens auf der Erde. Von ihnen zu lernen, durch sie zu heilen und sich, angesichts der Herausforderungen, zum Handeln inspirieren zu lassen.

Herbarium ist eine sinnliche Erfahrung. Ein performativer Raum, der dazu dient, den Geruchs-, Hör- und Tastsinn zu erforschen. Es ist eine Reise nach innen. Sie führt in das Herz eines uralten Waldes, in dem wir wahrnehmen, dass nicht allein der Mensch, der Mittelpunkt von allem ist. Dabei entdecken wir das schwer fassbare Leben der Flora, ihre Unsicherheit, Verletzlichkeit und erstaunliche Überlebensfähigkeit – Und vor allem, das eigene, individuelle, botanische Vergnügen.